Radfahren

Leider konnten nicht alle, die gerne dabei gewesen wären, auch mitkommen; acht Radler machten sich schließlich auf den Weg zum Basisquartier in Bad Mergentheim. Fast gleichzeitig trafen die drei Autos mit Mannschaft und Gerät im Hotel ein und nach kurzem Aufrüsten ging es gleich auf die erste Tour: Entlang der Tauber nach Königshofen und dann durchs Umland nach Tauberbischofsheim. Nach Rast und Stärkung zurück entlang der Tauber zum Basislager. 60 km mit 480 Höhenmetern wurden in 3 Stunden bewältigt, Genussradeln vom Feinsten!

Die Aufgabe am Abend: Eine passende Lokation für das Abendessen finden. Lothar, der schon am Sonntag per Rad angereist war, hatte zwar den besten Schweinsbraten im gesamten Taubertal entdeckt, aber Pech für uns Nachgereisten: Das Wirtshaus machte ab Montag Betriebsferien. Montag nehmen auch viele Lokale ihren Ruhetag, aber wir sind doch satt geworden und das nicht schlecht.

Am zweiten Tag stand die ‚Königsetappe‘ nach Rothenburg ob der Tauber auf dem Plan. Der weltberühmte Sehnsuchtsort aller fernöstlichen Europabesucher wurde nach drei Stunden und rund 50 km erreicht. Ein obligater Spaziergang durch den malerischen Ort, ein Gruppenfoto vor historischen Mauern und ein Blick in das Weihnachtskaufhaus, dann ging es schon wieder zurück. Auf dem Rückweg lotste uns die Navigationshilfe auf eine Abkürzung durch ein hügeliges Waldgebiet, hat aber zeitlich keine Einsparung gebracht.

Zwei weiter Touren im Umland des Taubertals an den Tagen drei und vier unseres Ausflugs haben wir noch unternommen. Am letzten Tag gab es Stress mit der Navigation: enge Altstadtgassen und eine größere Baustelle brachten die Interaktion von Mensch und Algorithmus durcheinander. Der Effekt ist auch noch selbstverstärkend, heißt: das Chaos wird immer größer. Chefnavigator Lothar hat sich aber weder von den Tücken des Systems noch von den guten Ratschlägen der Mitfahrer aus der Ruhe bringen lassen und hat die Truppe immer wieder in die Spur gebracht.

Die Bilanz der Tage im Taubertal: rund 290 km haben wir ohne Panne oder Unfall abgespult, die Touren waren interessant und bequem, das Wetter trocken und meistens sonnig – also alles bestens? Ja – aber es hätte 5 Grad wärmer sein können!

Der diesjährige Vier-Tage-Ausflug der TSG Münster Radler ging an die Deutsche Weinstraße: Basisquartier war in Wachenheim am Anstieg von der Rheinebene zum Pfälzer Wald. Die Truppe, diesmal 9 Teilnehmer, traf sich am Montag vormittags am Hotel. Die Räder mussten von den Trägern genommen und für die Touren aufgerüstet werden. Die kleinen technischen Probleme, die es dabei gab, konnten gemeinsam und mit Hilfe aus der Werkstatt des Hotels gelöst werden.

Die Organisation klappte wie immer perfekt, die Touren waren im Voraus vom Chefnavigator Wolfgang ausgearbeitet worden. Die erste Ausfahrt verlief flach bis an den Rhein in Speyer. Am Platz vor dem Dom wurden erste Gruppenfotos geschossen, dann gings zurück zum Ausgangspunkt. Das Restaurant im Hotel hatte Ruhetag, deshalb waren wir in einer Straußwirtschaft im nahen Bad Dürkheim beim Abendessen. Zum Ausklang des Abends gab es dann noch ein Bier am Kiosk in Hotelnähe.

Die nächste Tour führte uns dann ins bergige Gelände des Pfälzer Waldes, weg von der flachen Rheinebene. Vor allem für unsere Biobiker war das eine echte Herausforderung. Biobiker, so haben wir die genannt, die ohne elektrodynamische Zusätze mit reiner Muskelkraft unterwegs sind. Unsere beiden letzten dieser Spezies haben sich bei allen Anstiegen großartig geschlagen – Chapeau! Der Höhepunkt der Tour war das Hambacher Schloss, eine Kultlokation der deutschen Demokratiegeschichte. Auf der Rückfahrt gab es neben einigen Anstiege auch ein gemütliches Ausrollen durch die Weinberge. Nach dem Abendessen im Hotel, hat dann Wolfgang an der Gitarre gezeigt, dass er noch mehr draufhat, als Radfahren und Navigieren.

Tour 3 hat dann in Sachen Herausforderung noch eine Schippe draufgelegt: der Scheitelpunkt lag auf dem Kalmit, mit 673 m der höchste Berg des Pfälzer Waldes. Allein die Aussicht lohnte aber den vergossenen Schweiß: über die Dörfer der Weinstraße, über die Rheinebene bis hin zum Odenwald am Horizont. Die Rückfahrt führte uns über St. Martin, Maikammer, Neustadt a. d. W., Mussbach und Deidesheim. Weil die Akkus (die bio- und die elektrodynamischen) noch Ladung hatten, sind wir zur Wachenheimer Burgruine hochgefahren. In der dortigen Berghütte gabs dann Kaffee/Kuchen oder Schoppen/Brotzeit.

Der letzte Tag begann mit Packen und Zimmer räumen, ehe wir dann eine Tour durch die Weinberge in nördlicher Richtung unternommen haben. Erst entlang des Anstiegs zum Pfälzer Wald mit einigen Steigungen, dann flach über Frankenthal zurück zum Ausgangspunkt.

Insgesamt haben wir in den vier Tagen 298 km zurückgelegt und dabei 2758 Höhenmeter bewältigt. Wir haben viel Spaß gehabt, tolle Landschaft, angenehmes Radlwetter, zünftige Brotzeiten und vorzügliche Schoppen genossen. So was machen wir wieder!

Von links: Hubert Ritzinger, Lothar Fritz, Wolfgang Vogel, Wolfgang Herrmann, Christof Claßen, Theo Diener, Reinhold Hohmann, Winfried Finger, Geo Sonnentag

Anstieg zum Hambacher Schloss

Die Radler der TSG Münster haben ein neues Outfit in den Vereinsfarben. Bei der diesjährigen Dreitagetour im fränkischen Seenland wurde es zum ersten Mal ausgeführt. Jetzt ist es immer Mittwochnachmittag auf Radwegen rund um Kelkheim zu bewundern.