Eine Halbzeit nicht ausreichend: TSG verliert in Bayern

 

 

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Ob es an der Anreise oder der wenig beliebten Anwurfzeit am späten Sonntagnachmittag lag, Handballoberligist TSG Münster verlor am 24. Spieltag der Oberliga Hessen im unterfränkischen Obernburg dem gastgebenden TuSpo nach einer völlig verschlafenen ersten Halbzeit mit 29:27 und verpasste es, sich im Kampf um Tabellenplatz 2 einen vorentscheidenden Punktevorsprung herauszuspielen. Vor den zwei abschließenden Spieltagen liegt das Team von Noch-Trainer Daniel Wernig aber weiterhin mit einem Punkt Vorsprung auf dem Platz, den die Mannschaft auch gerne in der Abschlusstabelle belegen würde. Der souveräne Tabellenführer aus Kirchzell indes sicherte sich nach einem 17:24 Auswärtserfolg bei der HSG Breckenheim/Wallau/Massenheim vorzeitig Meisterschaft und Aufstieg in die 3. Liga.

Häufig genug hatte die Mannschaft um Kapitän Jonas Ulshöfer in dieser Spielzeit verinnerlicht, dass ein Handballspiel erst mit dem Abpfiff nach 60 Minuten beendet ist, und enge Partien in der Schlussphase jeweils für sich entscheiden können. Dass der Grundstein für einen Erfolg aber bereits auch im ersten Spielabschnitt gelegt wird, diese Erfahrung musste das junge Team aus Kelkheim, das erneut krankheits- und verletzungsbedingt auf vier Stammspieler verzichten musste, am Sonntag gegen den Tabellenachten aus Obernburg machen. Kein Zugriff in der Abwehr, kein Tempo im Angriffsspiel, der Halbzeitstand von 18:10 ließ eine allzu deutliche Auswärtsniederlage befürchten, die es im bisherigen Saisonverlauf noch nicht gegeben hatte.

Dass es auch anders geht, bewies die TSG in der zweiten Spielhälfte. Im Abwehrverbund hatte man sich besser auf die Gastgeber eingestellt, und im Angriff wurden die Torchancen mit viel Tempo konsequent genutzt. Tor um Tor verkürzte Münster den Rückstand, und als der 20-jährige Rückraumspieler Lars Zelser, mit acht Treffern erfolgreichster TSG-Torschütze in dieser Partie, in der 58. Spielminute den Anschlusstreffer zum 27:26 erzielte, hatte es fast den Anschein, als könne der Aufsteiger doch noch etwas Zählbares mit auf den Heimweg nehmen. Am Ende aber verlor die TSG Partie und Punkte, nach der in der ersten Halbzeit gezeigten Leistung nicht ganz unverdient.

Für die TSG hat längst die Vorbereitung auf die kommende Saison begonnen. Die jungen Nachwuchskräfte übernehmen vermehrt Verantwortung im Team des Aufsteigers, und noch immer hat man es in der eigenen Hand, in den zwei abschließenden Saisonspielen Platz 2 zu sichern. Im letzten Heimspiel am kommenden Samstag gegen die vom Abstieg bedrohte HSG Kleenheim/Langgöns aber wird eine andere Leistung notwendig sein. Für die bitter benötigten Punkte um den Klassenverbleib werden die Gäste in der Eichendorffhalle sicherlich alles geben.

 

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Mit acht Treffern maßgeblich an der Aufholjagd beteiligt: Der 20-jährige Lars Zelser