Mit dem Schlusspfiff rettete die TSG Münster im Heimspiel gegen die TSG Offenbach-Bürgel am vom DHB ausgerufenen „Tag des Schiedsrichters“ einen Punktgewinn und erreichte am Samstagabend ein 28:28 Unentschieden. Nach nunmehr vier Spielen in Folge ohne Niederlage belegt die Mannschaft von Trainer Daniel Wernig weiterhin Platz vier nach dem 9. Spieltag der Oberliga Hessen.
Noch vor Spielbeginn bedankte sich die TSG Münster im Rahmen der Aktion „Danke, Schiri!“ bei ihren Schiedsrichtern, die Woche für Woche auf Bezirks- und Landesebene in Hessen unterwegs sind. Eine nicht immer einfache Aufgabe, die den Respekt aller Sportfans verdient. Abteilungsleiter Stefan Dobhan überreichte den TSG-Referees eine Dankesurkunde sowie eine vom Freundeskreis des deutschen Handballs (FDDH) gestiftete Schiedsrichter-Sonderausgabe des Magazins „Bock auf Handball“.
Nach dem Anpfiff durch das souverän agierende Schiedsrichtergespann Florian Becker und Marco-Patrick Nickel entwickelte sich das Oberligaduell zur erwartet schwierigen Aufgabe für den Aufsteiger, und zunächst sah es nicht danach aus, als könne das Team um Kapitän Jonas Ulshöfer etwas Zählbares aus dieser Partie mitnehmen. In einer hektischen Anfangsphase, in der sich die TSG bereits in der ersten Spielminute eine Zeitstrafe einhandelte, schenkten sich beide Mannschaften nichts. Als auch Jonas Ulshöfer beim Stand von 4:4 in der 10. Minute eine 2-Minuten-Strafe kassierte, nutzten die Gäste die Gelegenheit, um erstmalig mit zwei Toren In Führung zu gehen. Auch eine rote Karte nach einem Kopftreffer gegen Torhüter Johannes Jepsen beim Strafwurf brachte die „Berler Bulls“ nicht aus dem Konzept. Mit einer gewohnt körperlichen Abwehrarbeit stellten sie das Angriffsspiel der Münsterer vor große Herausforderungen und nutzten eine doppelte Überzahl, um sich zunächst weiter abzusetzen und bis zur 25. Spielminute die Führung auf 8:14 auszubauen. Münster hatte weiterhin Probleme im Angriffsspiel und bekam auch in der Abwehr keinen Zugriff auf die Gäste, die mit ihrem schnellen und variablen Spiel immer wieder zu Torerfolgen kamen. Mit einem verwandelten Strafwurf durch Patrick Weber konnte Münster mit dem Halbzeitstand von 13:16 zumindest in der Schlussphase der ersten Halbzeit noch Schadensbegrenzung betreiben.
Den besseren Start in die zweite Halbzeit hatten anschließend die Hausherren. Unterstützt von einer mal wieder stimmungsvollen Kulisse in der Eichendorffhalle holte Münster Tor für Tor auf, wurde variabler und effektiver im Angriff und verbesserte die Abwehrleistung. Nachdem zunächst Spielmacher Jonas Ulshöfer in der 42. Minute zum Ausgleich traf, sorgte Felix Ikenmeyer mit seinem Treffer zum 21:20 für die erste Führung der Münsterer seit den Anfangsminuten. Es entwickelte sich in der Folgezeit eine spannende und ausgeglichene Partie mit wechselnden Führungen, ohne dass sich eine Mannschaft abzusetzen vermochte. Als Bürgel jedoch drei Minuten vor Spielende mit 25:28 In Führung gehen konnte, schien das Spiel vorzeitig entschieden. Auch die Treffer von Björn Heller und Tom Gerntke zum Spielstand von 27:28 schienen daran nichts zu ändern, hatten die Gäste in der letzten Spielminute bei eigenem Ballbesitz doch die Gelegenheit, die Partie endgültig zu entscheiden. Doch ein Stürmerfoul eröffnete der TSG Münster wenige Sekunden vor Abpfiff noch einmal die Chance zum Ausgleich. In einer Auszeit bereitete Trainer Daniel Wernig seine Mannschaft auf den letzten Angriff vor. Und der sollte es in sich haben. Nachdem der Gästetorhüter den Rückraumwurf abwehren konnte und auch der Abpraller in den Reihen der Gäste landete, erlaubte sich Bürgel einen Schrittfehler und gab den Ball nicht sofort wieder frei. Die Schiedsrichter entschieden auf rote Karte und folgerichtig auf Strafwurf für Münster. Die Anzeigetafel zeigte bereits 60:00 Minuten an, als Patrick Weber mit dem verwandelten Strafwurf unter dem Jubel der Zuschauer für den 28:28 Ausgleich sorgte.
Ein Unentschieden, dass dem Spielverlauf völlig gerecht wurde. Diese spannende und kämpferische Oberligapartie hätte keinen Sieger verdient gehabt. Dennoch ein glückliches Ende für den Aufsteiger aus Münster. Nach dem in letzter Sekunde geretteten Sieg in der Vorwoche, erneut ein Punktgewinn auf den letzten Drücker. Gegen den Vierten der vergangenen Oberligasaison aber auch erneut ein respektables Ergebnis, das die TSG Münster im oberen Tabellendrittel verweilen läßt. Das erste Saisondrittel hätte besser nicht verlaufen können für die TSG Münster.
Auch ohne die TSG-Referees wäre ein Spielbetrieb erst gar nicht möglich: „Danke, Schiri!“